Page 10 - Sensenausstellung
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Geschichte der Jenbacher
           Sensenerzeugung

1320  Herzog Heinrich lässt einen Weg von Jenbach ins Achental anlegen. Am
1475  Kasbach in Jenbach entstehen die ersten Schmiedewerkstätten
1512
      Wegen der Holz- und Holzkohlelieferung für den Bergbau in Schwaz und Salz-
1556  und sonstige Handelsfuhren nach Bayern wird die Achental Straße zu einer
      wichtigen Verkehrsverbindung. Dabei finden besonders die Huf- und
1564
      Wagenschmiede reichlich Absatz.
1661
1664  Zu den ältesten Zeugnissen für das Vorhandensein des Schmiede- und
1683  Sensenschmiedehandwerks in Jenbach gehören zwei Zunftstangen aus dem
1697  Jahre 1512 in der Jenbacher Pfarrkirche. Eine dieser Stangen trägt Symbole
1747
1756  des Schmiedehandwerks und zwar Hufeisen, Sense und Sichel.
1764  Auch in den alten Totenbüchern lesen wir von Sensenschmieden unter denen
1792  besonders das Geschlecht der Milpacher (heutiger Familiennamen Mühlbacher)

      bekannt wurde.
      Die einzelnen Sensenschmiede befanden sich am Bach im Dorf verstreut,

      namentlich im Oberdorf („Mühlangerl“)

      In den folgenden drei Jahrhunderten entstanden noch viele weitere Schmieden
      in Jenbach, die Besitzer wechselten häufig. Die Gebrüder Milpacher haben ihre
      Stammschmiede die „Schmiede aufn Veld“, die Lampnerschmiede in der
      Badgasse Nr. 6. „Lienhart der Schmidt“ besitzt ein Gut beim „Guetfelder“ in
      der Achenseestraße Nr. 29, das den Namen „Schmidt- oder Puchbergergut“
      erhält, er stiftet den Grund zur Errichtung eines „Priesterhauses“ (Widum). Von
      diesem Lienhart stammen auch die schönen Beschläge für die Sakristeitür in der

      Jenbacher Kirche.

      Eine uralte Schmiede war in der Achenseestraße Nr. 43.
      Man nennt sie auch „ Die Schmiede ob der Sag“, ab 1588 die
      „Schmiede im Dorf“ und gehörte den Meistern Michael und Hans
      Aichholzer, ab 1588 Hans Vischer und dann der Familie Stöckl.
      Die Stöckl waren eine der ältesten Gewerken (Besitzer von Erzgruben) des
      Schwazer Bergwerks, von ihnen stammt auch das
      schmiedeeiserne Abschlussgitter der Franziskanerkirche in Schwaz.
      Regina Stöckl heiratet den Meister Peter Kastner,
      wodurch die Schmiedewerkstatt auf die Familie Kastner übergeht.

      Achenseestraße Nr. 32 und 33 gehen die Schmiedemeister Kaspar, Georg und
      Michael Grießenböck ihrem Gewerbe nach. Durch Heirat geht die Schmiede auf
      den Meister Georg Grienseisen über, und wird auch Grienseisenschmiede

      genannt.

      Verleiht der Kaiserliche Pfalz- und Hofgraf Johann Werndle den Gebrüdern
      Jörg, Stefan und Jenewein Milpacher, Huf- und
      Waffenschmiede ein Wappen. In diesem Wappenbrief wurde bereits ein
      Sensenschmied zeichnerisch dargestellt.

      Spezialisieren sich die Schmieden in Jenbach hauptsächlich auf die Herstellung
      von Sensen.

      Auf die Grinseisenschmiede folgt der Schmiedemeister Lorenz
      Obermayer, unter ihm herrscht in der Schmiede Hochbetrieb und

      dann folgen die Meister Simon, Martin und Leonhard Obermeyer.

      Geht die Schmiede im Dorf von Lorenz Stöckl auf seinen Sohn Michael Stöckl
      über.

      Wurde das Anwesen der Familie Stöckl an den Huf- und Waffenschmiede
      Jakob Millauer verkauft.

      Ging Millauer auch dem Nagelschmiedehandwerk nach.

      Brannte unter Martin Millauer die Schmiede und das Haus ab.

      Schmiede und Kohlhütte wurden wieder aufgebaut.
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