Page 11 - Sensenausstellung
P. 11
1835 Erwirbt Georg Millauer das untere Obristgut (Niedristgut) an dessen Stelle das
ehemalige Verwaltungsgebäude der Sensen-Union AG steht(heute im Besitz von
Dr. Kamler Günther).
1842 Der Pfannenschmied Alois Huber aus Vomperbach erwirbt das
1847 „obere Obristgut“ (Huberstraße Nr. 17).
1849 Die Sensen werden hauptsächlich in die Schweiz, nach Frankreich und nach
1857 Bayern ausgeführt. Schon im Jahre 1830 wurden von allen österreichischen
1862 Sensenherstellern insgesamt 3,5 Millionen Sensen ausgeliefert. Die gelernten
Sensenschmiede hüteten die Methoden ihrer Herstellung ängstlich, um dem
1863 Zuzug weiterer Konkurrenz möglichst Einhalt zu gebieten, die Kniffe und
1877 Geheimnisse vererbten sich bestenfalls vom Vater auf den Sohn.
Ein Sensenbreiter, der den schwierigsten Arbeitsgang bei der Herstellung der
Sense ausführte, setzt sich nie im Gasthaus an den Tisch zu den übrigen
Sensenschmieden. Da gab es eigene, stets reservierte Tische für diese Könige
der „Sensenschmiederei“.
Franz Huber schloss mit dem von Kleinboden im Zillertal stammenden Bartlmä
Penz einen ganz formellen Vertrag, wonach dieser ihn in die Kunst des
Sensenschmiedens einweihte.
August Schneider muss seine Schmiede seinen Gläubigern, darunter dem
Schlossermeister Anton Köllensperger aus Innsbruck, übergeben. Dieser
verkauft die „Schmiede mit den drei Hämmern“ an den letzten
Schmiedemeister in diesem Betrieb, Vitus Heim aus Zell am Ziller.
Franz Huber erwirbt und vereinigt die einzelnen Schmieden und
vergrößert das Werk durch zahlreiche Neubauten. So bringt er die
Lampnerschmiede in seinen Besitz und gründet die Feldschmiede, die
Hausschmiede und die Neuschmiede.
Weiters lässt Huber das damals noch offene Abwassergerinne durch einen
unterirdischen Kanal zum Kasbach leiten. Unter ihm nimmt die
Sensenerzeugung durch Umstellung zur Sensenfabrikation den größten
Aufschwung.
Durch die Heirat von Franz Huber mit Maria Mühllauer, der Tochter des
Besitzers vom unteren Obristgut kommt es nach rund 400 Jahren zur
Wiedervereinigung der beiden Güter.
Huber erbaut ein Personalhaus für seine Arbeiter. Hier wohnen
teilweise sehr kinderreiche Familien, weshalb sich auch der heute noch
gebräuchliche Hausnamen „Kinderfabrik“ einbürgert.
1892 Tod Franz Hubers.
1894 Mit finanzieller Unterstützung der Familie Huber werden am Jenbacher Friedhof
1895 die Arkaden errichtet. In der dortigen Gruft liegt Franz Huber begraben und eine
Büste über den Arkaden erinnert an ihn.
Sein gleichnamiger Sohn Franz Huber kauft das abgebrannte Wohnhaus des
Gerbers Franz Morgenstätter. Dieses wird die Kantine der Sensenfabrik (heute
Gasthaus Sensenwirt).
Huber Junior übernimmt die am nördlichen Ortsende gelegene
„Graußschmiede“, somit sind nun alle Jenbacher Sensenschmieden im
Familienbesitz der Huber. Da in Jenbach eine Erweiterung des Betriebes kaum
mehr möglich ist, kauft Huber zusätzlich ein Sensenwerk in Mühlbach bei
Oberaudorf (Bayern). In Jenbach werden in jener Zeit 250 Grundmodelle
hergestellt.