Page 3 - Sensenausstellung
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erzeugten hochwertige Sensen und Sicheln, die in allen Ländern der k.k.
Monarchie Absatz fanden.

In den achtziger Jahren scheint Kaspar Eibl als Betriebsinhaber auf. 1899
wurde die Erzeugung eingestellt. Das Gut "Sensenschmied" in Weidach Nr. 26
erinnert noch an diesen einst so blühenden Industriebetrieb. Eine große
Werkshalle mit einer Reihe von wasserbetriebenen Hämmern arbeiteten bis
zum Beginn des ersten Weltkrieges.

Die Oberndorfer Sensenschmiede

Ein Auszug aus der "Dorfchronik von Oberndorf":

Die Oberndorfer Sensenschmiede stand gegenüber dem Sensenschmiedhaus
und wurde 1918 abgerissen. Da war sie nur mehr eine Ruine. Als letzter Zeuge
kann wohl das Relief über der Haustüre des Sensenschmiedhauses im Ortsteil
Wiesenschwang gelten, auf dem der römische Gott "Vulcanos" als Gott des
Feuers und der Schmiedekunst dargestellt wird.

Die Gläubiger der Schwendtinger Schmiede in St. Johann in Tirol verkauften
die "Gerechtsame" (das Gewerbe) an drei Bauern aus dem Viertel Kirchdorf,
jene wiederum dem Siomon Zimmermann. Dieser erwarb als Sensenschmied
1829 die Hammerschmiede zu Oberndorf, die nun zu einer gutgehenden
Sensenschmiede ausgebaut wurde.

Als 1851 sein Sohn gleichen Namens zusätzlich die Gerechtsame der Huf- und
Waffenschmiede kauft, erklärt er sich bereit, zugunsten des Dorfschmiedes in
Oberndorf, Nikolaus Zwischenbrugger, "im Umkreis einer Stunde die Huf- und
Waffengerechtsame nicht auszuüben."

Dafür erhielt er vom Dorfschmied jährlich die beträchtliche Summe von 200
Gulden. Das Sensenschmiedgewerbe blieb hievon unberührt.

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