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Tief-Tenn (Machkammer) Die Tief-Tenn war ursprünglich die Abwurfstelle für das Futter aus der darüber liegenden Tenne. Die Luke wurde mit einem Glasfenster ge- schlossen. In der Tieftenn wurde eine Werkstatt zur Herstellung von hölzernen Gebrauchsgegenständen eingerichtet. Stiele, Schindeln aber auch hölzerne Bedarfsartikel des täglichen Ge- brauchs, wie z.B. Rechenzinken, wurden mit einem umfangreichen Sorti- ment von Hobeln, Stemmeisen und anderem Werkzeug hergestellt. Im Vorraum sind Winden, Seilereimaschinen, Schleifsteine und andere Geräte ausgestellt. Besonders erwähnenswert ist die Dengelmaschine. Beim Dengeln wird die stumpfe Schneid mittels eines speziellen Ham- mers auf einem speziellen Amboss durch gezielt nebeneinander gesetzte Schläge wieder dünn geklopft. Der Vorgang wird auch kaltes Schmieden genannt. Durch den Vorgang ist die Schneid wieder scharf und das nun- mehr dünne Material kann mit dem Wetzstein mit ganz wenigen Strichen rasiermesserscharf abgezogen werden. Die „Machkammer“ (Werkstatt) war das Reich der Bauern und Knechte, so wie die Küche das Reich der Bäuerin war. Die Kammer war ursprüng- lich im zweiten Stock, direkt über dem Eingang untergebracht. 29