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Bauerngarten Das eingezäunte Hausgartl für Gemüse, Salate, Heil- und Gewürzkräuter, aber auch die Blumen gehörte zu jedem Bauernhof. Das Gartl lieferte eine willkomme Ergänzung der doch sehr einseitigen „Kost“. Die Blumen waren und sind zusammen mit den Blumen auf dem Balkon Schmuck und der ganze Stolz der Bäuerin. Die Kräuter und das Wissen um die Heilwirkung der Pflanzen halfen bei kleineren und größeren Krankheiten. Dieses Wissen wurde ergänzt durch die Heilpflanzen aus den Bergen, aus denen mit dem Vorlauf aus der Schnapsbrennerei angesetzte Einreibungen für Mensch und Vieh hergestellt wurden. Verschiedene Tee-Mischungen ergänzten das Ange- bot. Am 15.8. „Maria Himmelfahrt“ wurden Kräuterbuschen in der Kirche ge- weiht, die dann in den drei Raunächten um Weihnachten mit Heublumen an die Tiere verfüttert wurden, um den göttlichen Segen für die Tiere zu erflehen. Die Kräuter wurden auch bei der Heilung der Menschen ver- wendet. Das „Gaschtln“ lädt auch zu einem Plausch mit den Nachbarn oder Wan- derern ein. Das vom Verein regelmäßige „Hoangaschten“ kommt ja vom „Tratschen am Heimgarten“ und bringt die Freunde der Volksmusik und interessierte Besucher unseres Museums zusammen. 37