Page 18 - Museumsführer_DE
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Die Stube Die barockisierte Tür führt uns in die Stube. Der Herrgottswinkel mit dem gekreuzigten Jesus schaut auf den runden Esstisch, an dem bis zu 16 Leute- teilweise schräg sitzend – gemeinsam aus einer Pfanne oder Schüssel gegessen haben. Der wuchtige, aus glasierten Tonziegeln aufgebaute Kachelofen diente neben dem offenen Feuer in der Rauchküche als zentrale und einzi- ge Wärmequelle des Hauses. Die verschließbare Luke über dem Ofen ermöglichte eine Warmluftableitung in das Schlafzimmer der Besucher und Kinder, in die „Schönkammer“. Durch die Luke links vom Ofen wur- de auch der dahinter liegende Raum, die „Stuben-Gaden“ erwärmt. In dem Stuben-Gaden schliefen die alten Bauersleute – dem so genannten Austragsstüberl. Die massive Ofenbank integriert die Hühnersteige. Die Hühner konnten so auch im Winter überleben und Eier legen. Die hölzernen Stangen über dem Ofen dienten zum Trocknen der Bekleidung und Schuhe. Im Raum sind Geräte zur Herstellung von Heimtextilien ausgestellt. Spinnrad, Haspel, Wollkartasche, eine hölzerne Zwirnmaschine und zwei Bandwebstühle, sowie Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Beachte die rückengerechte Holzwand links gleich unter dem Fenster! Die nach außen gebauchte Wand ist kein Baufehler sondern eine archi- tektonisch weitsichtige Vorkehrung, dass man auf der Eckbank optimal sitzen kann! Vielleicht einmal probesitzen? Die Stube war der Mittelpunkt des Familienlebens, in dem nach einem harten Arbeitstag im einzigen warmen Raum Gemeinsamkeit möglich war. Handwerk und Textilkunst war Teil dieser gemeinsamen Abende. Exponate können in der Ausstellung bestaunt werden. 16
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