Page 17 - Museumsführer_DE
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nen Wohlstand der ganzen Familie und der Zufriedenheit des Gesindes. Die Kunst bestand darin, mit dem Wenigen nahrhaft zu kochen um den enormen Kalorienbedarf der körperlich schwer arbeitenden Leute zu decken. Diese Anforderungen mussten mit unbedingter Sparsamkeit bei der Verarbeitung der wenigen und saisonal begrenzten Lebensmittel kombiniert werden. Die Rauchküche ist ja für uns „romantisch“ – das tägliche Hantieren war aber mühsam, bei Niederdruckwetter, das den Rauch nicht abziehen lies, auch ungesund. Das Verarbeiten der täglich anfallenden Milchprodukte, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten und die Mithilfe bei den Stallarbeiten ließ wenig Freiraum für die Frauen. Übrigens, wenn die Tochter den Hof übernommen hat, der Mann also „zuacha g’heirat“ hat, nennt man diese Erbin eine „Hoamatkraxen“ – also eine, die das Hoamatl (das Bauernhaus) in der „Kraxen“ (Tragegerüst am Rücken) hat. 15