Page 10 - Museumsführer_DE
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Einkerbung haben, um den Mäusen durch den Überhang das Hinauf- klettern zu erschweren. Diese Balken heißen daher „Mausbaum“. Bei unserem Haus wurde dieser Balken eingespart. Um das Wohnhaus herum geht die „Hauslab’n“ also der Balkon. Auf der Ostseite ist die typische Ablagefläche für Schindeln, Schwarlatten (Dachstangen) und andere Dinge, die vom Wetter geschützt werden müssen, zu sehen. Das lebensgroße bemalte Kruzifix mit der schmerz- haften Muttergottes stammt vom abgerissenen Bachinghof. Unter dem Giebel ist die „Huia-Lab’n“, der obere Balkon. Dahinter war früher das „Machkammerl“ – also die Werkstatt untergebracht, die nun- mehr in der Tieftenne zu sehen ist. Die Fenster sind klein – einerseits weil Glas teuer war, andererseits um der Kälte im Winter wenig Angriffsfläche zu bieten. Die so genannten „Fasssäulen“ die die Türen im Haus links und rechts begrenzen, ermöglichen den schweren Holzwänden zu „schwinden“, also sich mit zunehmender Trocknung zu bewegen, ohne die Türen oder die Fenster zu brechen. Diese Fasssäulen sind meist schön geschnitz- te oder bemalte Kunstobjekte. Die schweren Vollholztüren werden von Schmiedeisen-Beschlägen getragen. Die Schlösser an den Türen zeigen den finanziellen Status der Familie und können sehr kunstvolle Objek- te mit herrlichen Schlüsseln sein. Einige Beispiele werden wirst Du im Rahmen der Führung sehen. Die Tenne und der Stall sind aus nur grob behauenen Rundbalken, die durch Holzzapfen verbunden sind. Die Zwischenräume ermöglichen einen Luftaustausch um das Heu zu belüften. 8